Tropfen fallen vom grau düsteren Himmel. Genervte Menschen versuchen hastig ihren Zug zu erwischen, Tausende wimmeln durch den Knotenpunkt verspäteter Bahnen. Ich stehe da, lasse mich überspülen von den Eindrücken viel zu vieler Gesichter, Farben, Geräusche. Reizüberflutung, vom Großraumbüro in den Ameisenhaufen am Hauptbahnhof. Kreischende Crackheads, arrogante Anzugträger – Profitgeile Proleten. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Ich habe lange nicht darüber nachgedacht wie es mir geht. Erster Impuls: Gut sagen und abhaken. Gut ist kein Gefühl. Gut zählt nicht, belämmerte Floskel die man Arbeitskollegen auftischt, Floskel für fantastischen Smalltalk. Niemand spricht mehr groß. Selten Tiefe, aufgesetzte Arbeitsmoral, alles außer anders. Traurig trister Trott, wiederholende Wochenenden, Motten ins Licht, ich ins Großraumbüro. Vermisse Verbindung, immer erreichbar. Zwischen erfülltem Höhenflug und ausgelaugter Routine pendle ich von A nach B nach A.
Mir ist stink langweilig.