Zwischen müden Gesichtern, Alkoholfahnen um 6:20 Uhr und einem industriell heruntergewirtschaftetem Panorama beginnt meine spannende Reise ins Ungewisse Tag für Tag aufs Neue. Wer kann schon wissen ob diese oder jene Bahn fährt, ob sie am angegebenen Ort ankommt oder gar, dass ich nicht lache, zur angegebenen Zeit. Das Orakel spricht durch dröhnend scheppernde Lautsprecher, bewegen sie ihren fetten Arsch aus der Lichtschranke – dann kann der ganze Scheiß hier auch weitergehen. Wie eine von tausenden kleinen Ameisen laufe ich der Traube hinterher, wäre sie doch nur vergoren. Wer spricht ist unnatürlich, dies ist nicht die Zeit der Worte, nicht die Zeit der Tat. Es ist die Stunde des Schlaftrunkenen-Kapitalismus. Die Zeit der Tauben. Die Zeit der Junkie-Liebes-Dramen. Es ist die beste Zeit des Tages. Ich habe die Wahl abzuschalten, zuzusehen oder mit zu diskutieren. Aufzugehen in der Masse der mehr oder weniger arbeitenden Gesellschaft, der mehr oder weniger glücklichen Menschen. So viele Gesichter, so viele Geschichten. So viele Verbindungen, so wenige machen was sie sollen.