Nachhallende Nacht, leichter Schlaf mit Startschwierigkeiten gefolgt von klarem Traum der sanft in die Welt der Lebenden zurückholt. Kurz liegen bleiben, spüren wie ich mich fühle, diffuses Gefühl. Zufriedenheit. Kein Wecker der mich anbrüllt, Erleben des Wechsels zwischen Nacht und Tag. Kopfhörer rein, möchte die Welt noch aussperren, in meinem Kopf bleiben. In meinem Kopf bleiben und etwas mit dem neuen Tag machen, etwas schaffen. Ich rauche, rauche die erste Zigarette und lasse die Gedanken kommen. Ich bin wie eine heiße Tasse, gefüllt mit tiefschwarzem Kaffee. Lecker an sich, geprägt von authentischen Geschmack. Therapeuten, Familie, Freunde und alles und jeder kippt seinen eigenen Schluck Milch in die Tasse, ich nehme an und bewundere die entstehenden Muster, wunderschöne chaotische Gebilde. Der Löffel der Akzeptanz rührt und es bildet sich eine hellere Flüssigkeit. Mit einigen, ja eigentlich verdammt vielen sorglos hineingekommenen Schlücken kann ich mal so gar nichts anfangen. Klumpen bilden sich. Die Klumpen stören. Ich will keinen klumpigen Kaffee. Ich siebe sie heraus, sammle und betrachte sie und pfeffer sie in den Müll. Dann sind da einzelne Menschen und Augenblicke. Solche die Honig innehaben, süßer als jede Frucht. Ich erkenne sie, suche aktiv ihre Nähe, möchte ein klein bisschen abhaben von der Süße, möchte mein Getränk aufwerten. Nicht zu viel, möchte die süße Bitterkeit nicht verfälschen. Was fehlt bisher? Der Genuss! Es macht keinen Sinn ewig vor einer Kaffeetasse zu sitzen. Wenn sie brühend heiß ist muss man pusten, wenn der Duft einen übermannt muss man kosten. So sitze und schreibe ich, alle Gedanken drehen sich um Kaffee. Man merkt, dass die Nacht etwas zu kurz war.