Manchmal da fühle ich mich komisch. Wie ein Außenseiter in der eigenen Spezies, Teil des Ganzen und trotzdem vorwiegend stiller Beobachter. Naja nicht wirklich still, oft genug kann ich meinen Mund nicht halten. Beobachter steht eher für ein ständiges sehen, eine konstante Anstrengung die ich nicht abstellen kann, eigentlich auch nicht abstellen will. Dennoch anstrengend, besonders wenn ich mir ins Gedächtnis rufe wie oft ich extrem falsch liege, falsch stehe und falsch gehe. Meinem unbewusst nächtlich abgeräumten Nachtkästchen nach zu urteilen hält mein Hirn auch nach verschwinden der Sonne nicht den Rand. Permanent am rotieren, denken, analysieren und bewerten. Ich frage mich ob es vielen anderen so geht, frage mich wie ich erklären soll wie sich das anfühlt. Am Ende ist es nur eine fadenscheinige Ausrede mich betäubt zu haben, eine bauchpinselnde Ausrede mit der mein Ego gut leben kann. Ganz schön menschlich was ich hier so schreibe – vielleicht doch gar nicht so außenstehend wie gedacht? Die schlimmste Erfahrung der letzten Tage war, dass ich genau in die Statistik passe. Im Schnitt beginnt ein Süchtiger nach 12,5 Jahren etwas gegen sein Problem, (seine Aufgabe!) zu unternehmen. Wenn man nun also Teil einer blöden Statistik ist darf alles daran gesetzt werden aus ebendieser auszubrechen. Mit Rückfällen innerhalb der ersten 3 Monate ist, statistisch gesehen, nach der Therapie stark zu rechnen. Ich höre hier so so oft die Worte: ‚Meine erste und letzte Therapie‘. Genau so denke ich auch. Genau das gleiche strebe ich an. Trotzdem sehe ich die älteren lächeln, sehe die wissend schmunzelnden Augen die mehr als tausend Worte sagen. Ich will nicht weiter Teil einer Statistik sein, will die Ausnahme in der Regel sein. Ich bin bereit alles dafür zu tun, mich ins Zeug zu legen, alles zu geben. Ich werde zum Schwamm, sauge auf was es zu verstehen und wissen gibt, bin bereit unliebsame Wahrheiten zu erkennen, bearbeiten und (im besten Fall) zu lösen. Potenzial Entfaltung meine Freunde, auf die Kacke hauen kann ich. Ab jetzt schaffend, nicht zerstörerisch. Bäm Oida.
Beyond the lines 