Hotel California

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Es ist dunkel und staubig in der durchgelebten Bude. Der einzige Schimmer bisher noch schwachen Lichts sind die sich in ebendieser bewegenden Charaktere.

Einzigartig, kaputt auf ihre wunderschöne verruchte Art und Weise. Es läuft der altbekannte Song zu Ende, die Menge jauchzt. Ich denke an das Geschehene. Was für eine Zeit. Was für eine Achterbahn der Gefühle, von Rausch zu Rausch, von Verdrängung bis reinem Wahnsinn. Es hat etwas romantisches, auf die wohl perverseste Art die Menschen sich ausdenken können. Es ist schwer das Echte in all dem zu finden. Es ist wahnsinnig leicht all die Liebe wieder zu spüren. Bitter süße Wahrheit, ich verliere mich in Erinnerungen.

Ein weiterer Tag neigt sich dem Ende entgegen, er fühlt sich intensiver an als die letzten Monate, ja sogar Jahre. Wie schön es ist zu fühlen. Wie schön es ist geliebt zu sein. Aus der Asche der Phönix, nach dem Vulkanausbruch die Wiederaufforstung. Stück für Stück herausfinden wer man ist, alles fühlen. Nicht Schmerz und Leid dominieren, sie sind lediglich Begleiterscheinungen des Wunders das wir Leben nennen. Ich fühle mich high, geborgen im Kreise meiner Freunde die wie Familie sind. Ich bin wie ein überquellender Aschenbecher der endlich grundgereinigt wird. Stück für Stück kommt die eigentliche Form, die Farbe und das Material zum Vorschein. Der beißende Geruch verschwindet, neutraler Grund entsteht. Jeden Tag aufs Neue die Entscheidung, die Versuchung beim bloßen Anblick des Utensils, der eigene, hoffentlich richtige Weg zeichnet sich ab. Zweifel nagen, das Bauchgefühl sowie das Herz schreien die Antwort. Ich schreibe nur wenn ich high bin, ich bin high vom Leben. Nie hätte ich mir träumen lassen das zu sagen. Diese verkackte, ausgelutschte Phrase. Doch es ist wahr. Im richtigen Setting reicht das Leben an sich. Ich vergesse nie den Dämon der mir innewohnt. Nie werde ich den Käfig vergessen in den ich ihn Tag für Tag einsperren darf. Jeden Tag werde ich mich gegen die Tür stemmen, mal stärker und mal schwächer als er. Er ist ein Teil von mir, das hellste Licht braucht dunkelste Schatten um seine Daseinsberechtigung zu haben. Ich ächzte und krächze, und doch bin ich nicht allein beim Kampf. Da sind meine Freunde, sie stärken den Rücken. Da ist meine Familie, sie zeigt mir, dass Blut dicker ist als Wasser. Da sind andere, sie fühlen was ich fühle, haben ihren eigenen, ganz persönlichen Dämon gegen den sie kämpfen dürfen. Ich will die Welt retten, alle heilen, jedem helfen. Zuallererst bin ich an der Reihe, ich erlaube mir gesunden Egoismus. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, der Mann hat die Kraft die Leiter zu ergreifen und sie herabzulassen. Bei seinem Blick in den Brunnen sieht er all das angerichtete Unheil, all die Wunden und die Angst. Ja diese unbändige Angst, die unendliche Traurigkeit über die Funktionsweise der Welt und Wut, Wut auf all die verdammte Ungerechtigkeit. Hölle auf Erden, wer kann es an manchen Tagen abstreiten. Himmel auf Erden, wer sonnt sich nicht in den oft viel zu kurzen Momenten puren Glücks. Ich nehme die Welt ab heute wie sie ist, alles was sie in sich birgt und preisgibt ist, was es nunmal ist. Das endliche Geschenk des Lebens, die Aufgabe es mit Sinn und Unsinn zu füllen. Ich bin bereit.

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